Erasmus Schöfer, geboren am 4. 6. 1931 in Altlandsberg bei Berlin. Nach dem Abitur drei Jahre Arbeit in verschiedenen Fabriken. Ab 1949 Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Publizistik in Berlin, ab 1958 der Sprachwissenschaften in Köln, Bonn und Freiburg i. Br. 1962 Promotion bei Leo Weisgerber in Bonn über „Die Sprache Heideggers“. Ab 1962 als freier Schriftsteller in Köln, Freiburg i. Br., München, Paris und auf den Inseln Patmos und Ithaka.
Er war Verfasser von Theaterstücken, Drehbüchern und Hörspielen, Erzähler, Lyriker, Essayist, Herausgeber und Übersetzer. 1969 war er einer der Mitgründer des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt, 1971 Mitgründer des Industrietheaters Rhein-Ruhr und Mitarbeiter im Bundesvorstand des Deutschen Schriftstellerverbandes (VS). Ab 1980 war er Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Schöfer lebte in Köln, er starb dort am 7. 6. 2022.
* 4. Juni 1931
† 7. Juni 2022
von Werner Jung und Alexandra Klein
Essay
Sucht man nach einer Konstante im Schaffen des Schriftstellers Erasmus Schöfer, dann lässt sich mit der nötigen Verkürzung solcher Einschätzungen behaupten, dass dieser Autor stets Literatur in der Bewegung und zugleich in Bewegung verfasst hat. Schöfers nahezu fünf Jahrzehnte umfassendes literarisches Werk ist stets engagiert, parteilich und kritisch – realistisch im Verfahren allemal. Ältere Traditionen der Arbeiterbewegung wie der ...